Förderprojekte der EKT-Energiestiftung

Die geförderten Projekte in Kürze

Projekt: Agri-PV-Anlage zu Versuchs- und Forschungszwecken im Obst- und Beerenbau

Der Begriff Agri-Photovoltaik (Agri-PV) steht für die doppelte Nutzung landwirtschaftlicher Flächen: Zum einen zur Produktion von Kulturpflanzen, zum anderen zur Erzeugung von Solarstrom mittels einer PV-Anlage. Dabei übernimmt die PV-Anlage die Funktion des ohnehin nötigen Witterungsschutzes und des Stützgerüsts. Gleichzeitig wandeln die halbtransparenten PV-Module einen Teil des Lichts in Strom um. Das Landwirtschaftliche Kompetenzzentrum Arenenberg installiert auf dem Schul- und Versuchsbetrieb für Obst- und Beerenbau in Güttingen eine Agri-PV-Versuchsanlage. Sie umfasst eine Fläche von 1600m2. Als Referenz dient eine gleich grosse Fläche, welche mit herkömmlichem Witterungsschutz gedeckt ist. Die Versuchsanlage soll Erkenntnisse zu Sorteneignung (Beeren, Kernobst, Steinobst), Witterungsschutz, Bewässerung und Düngung sowie zum Lichtmanagement liefern. Von den Forschungsresultaten profitieren die Obst- und Beerenbau produzierenden Betriebe in der Ostschweiz, insbesondere im Kanton Thurgau mit den grössten Anbaugebieten für diese Kulturen in der Schweiz. Sie erhalten Grundlagen, um auf ihren Betrieben Agri-PV optimal einsetzen zu können. Dazu wird das Landwirtschaftliche Kompetenzzentrum Arenenberg die Erkenntnisse in Publikationen sowie an Veranstaltungen und Schulungen vermitteln.

Kontaktperson:
Michael Mannale, Berater Gemüse- und Beerenbau des Landwirtschaftlichen Kompetenzzentrums Arenenberg
E-Mail: michael.mannale@tg.ch, 058 345 85 13

 

Projekt: Pilotprojekt Sorptionswärmespeicher in der Tierkörpersammelstelle Frauenfeld

Eine der grossen Herausforderungen des Umbaus der Energieversorgung von fossilen auf erneuerbare Energieträger bildet die Energiespeicherung.
Eine solche Speichermöglichkeit bietet der sogenannte Natronlaugensorptionsspeicher SeasON. Dabei handelt es sich um eine Form der Energiespeicherung, die auf dem Prinzip der thermochemischen Speicherung beruht. Sie zeichnet sich durch Aspekte wie übersaisonale Langzeitspeicherung sowie vielseitige Integrierbarkeit in bestehende Systeme aus und nutzt so effizient alternative Wärmequellen.
Die Matica AG hat als Industriepartnerin zusammen mit der Hochschule Luzern (HSLU) den Prototyp eines Sorptionswärmespeicher SeasON entwickelt. Dessen Installation erfolgt im Rahmen eines Pilot- und Demonstrationsprojekts bei der Tierkörpersammelstelle in Frauenfeld. Die Stadt Frauenfeld unterstützt das Projekt als Projektpartner.
Mit dem Prototyp lässt sich im Sommer die im Kühlprozess anfallende Wärmeenergie und die elektrische Energie der Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) durch Verdampfung in der höher konzentrierten Natronlauge einlagern und speichern. Im Winter erfolgt durch den umgekehrten Prozess der Wasserverdünnung der Lauge die Freisetzung von Energie, welche dann Heizzwecken dient. Der SeasON bildet ein ergänzendes Element zu einer Wärmepumpe und/oder PV-Anlage und kann damit als Standalone-Batterie, als Booster-Lösung für Gesamtenergie oder als Speicher bei Leistungsspitzen eingesetzt werden.

Weitere Infos: https://www.season-swiss.ch/

Kontaktperson:
Susanna Lüthi-Walter, Projektleiterin Thermochemische Langzeit-Wärmespeicher and Energy Innovation
E-Mail: susanna.luethi@matica.ch, 079 463 75 79

 

Projekt: SomWin – das modulare Energiespeichersystem

Das Projekt zielt darauf ab, die Nutzung von Sandbatterien als Wärmespeicherlösung voranzubringen. Sand ist zur Speicherung von Energie gut geeignet, denn er nimmt die Wärmeenergie effizient auf und verliert sie mit der Zeit nur in geringem Mass. International gibt es bereits einige Projekte mit dem Einsatz von Sandbatterien.
Ziel des Projekts ist es, ein Modul aus einem isoliertem Sandbehälter, einer Heizung, einem Wärmetauscher und einer Vakuumpumpe zu entwickeln. Es soll eine kosteneffiziente und umweltfreundliche Alternative für saisonale Energiespeicherung schaffen. Dank Standardisierung trägt es dazu bei, im Ein- und Mehrfamilienhausbereich lokal erzeugte überschüssige Sommerwärme dezentral zu speichern und im Winter zu nutzen.
Die erste Phase des Projekts – sie ist Gegenstand der Förderung – bildet eine Vorstudie. In deren Mittelpunkt stehen Bedarfsanalyse und technologische Bewertung des Moduls. Dabei findet die Marktanalyse zu den Bedürfnissen für Ein- und Mehrfamilienhäuser im Kanton Thurgau statt. Ausserdem klärt die Vorstudie Fragen des Patentrechts und regulatorische Hürden, Anforderungen und Materialien für das Modul sowie dessen Wettbewerbsfähigkeit.
Bei erfolgversprechenden Resultaten aus der Vorstudie sind die Phasen 2 und 3 mit der Gründung eines Start-ups und der Entwicklung, Skalierung und Vermarktung des Moduls geplant.

Kontaktperson:
Michael Czarniecki, Dozent und Projektleiter für Unternehmensentwicklung
E-Mail: michael.czarniecki@ost.ch, 078 888 30 65

 

Projekt: «Thurgauer Energienutzung aus dem Untergrund 2023 – TEnU 2030»

Geothermie-Projekte haben das Potenzial einen massgeblichenen Beitrag an den Ausstieg aus fossilen Energien zu leisten. TEnU 20230 liefert die Basis für eine differenzierte Betrachtung, wenn es um die Umsetzung möglicher Anwendungen geht – beispielsweise die Erstellung eines Geothermiekraftwerks.
Die erhobenen Daten sind von allgemeinem öffentlichem Interesse. Zudem helfen sie bei der Beurteilung weiterer Nutzungsmöglichkeiten des tieferen Untergrunds: für Tiefengrundwasser, als Wärmespeicher oder Lagerstätte sowie für die Speicherung und Abscheidung von CO2 (CO2-Sequestierung)
Die EKT Energiestiftung leistet an dieses für den Kanton Thurgau energiepolitisch wichtige Projekt «Geburtshilfe» in der Anfangsphase. Sie unterstützt mit einem Förderbeitrag und einem Darlehen die Schaffung organisatorischer Grundlagen und die notwendigen, detaillierteren Planungsarbeiten, welche für die Beantragung der umfassenden Fördermittel beim Kanton Thurgau und beim Bund nötig sind. Der Kanton Thurgau hat dem Projekt bereits Unterstützung aus den Mitteln des TKB-Börsengangs zugesichert.

Kontaktperson:
Bernd Frieg, Projektleiter
E-Mail: b.frieg@enevista.com, 079 445 23 32

 

Weitere Informationen zu den geförderten Projekten: ekt-energiestiftung.ch/projekte/