Kooperation ETH-Zürich und Geothermie Thurgau AG

Am 21. August 2024 wurde eine Kooperation mit der Department für Erdwissenschaften der ETH-Zürich, vertreten durch Prof. Dr. Stefan Wiemer (SED), geschlossen. Im Rahmen des von der EU und der Schweiz finanziertem Horizon-Projekt GeoHeat soll der Kanton Thurgau als Testcase dienen. Projektpartner sind die Forschungsgruppe Geothermal Energy and Geofluids (GEG) von Prof. Dr. Martin Saar und der SED.

Die GeoHEAT-Forschungsergebnisse sollen zur zukünftigen Förderung der Geothermie und der Energiewende in Europa beitragen, indem neue und verbesserte Erkundungsmethoden für die Geothermie entwickelt werden.

GeoHEAT wird die geothermische Exploration durch zwei wichtige strategische Veränderungen verändern: (i) Minimierung der Explorationskosten vor der Bohrung bei gleichzeitiger Quantifizierung und Kommunikation der Risiken; und (ii) Maximierung der Lernraten bei Explorationsbohrungen bei gleichzeitiger Reduzierung der Kosten für die Charakterisierung.

In einem ersten Schritt werden die hohen Kosten und die kurzsichtige Prospektion mit passiven oberflächenbasierten Bildgebungsverfahren und Alternativen zur Modellierung der Unsicherheit angegangen.

Im nächsten Schritt beleuchtet GeoHEAT den Untergrund in einem noch nie dagewesenen Ausmaß mit einer neuartigen Georadarsonde. Die Georadar-Bildgebung wird durch die Überwachung der bohrungsinduzierten Mikroseismizität und digitale felsphysikalische Modelle ergänzt, um ein hochauflösendes Verständnis des Reservoirs zu erhalten. Der neuartige, multiskalige Ansatz erschließt das Potenzial für fundierte Ablenkungsbohrungen, eine optimale Bohrlochplatzierung und eine genaue Leistungs- und Risikoanalyse.

Zudem werden wirksame und integrative Instrumente für die Einbindung der Öffentlichkeit und die wechselseitige Kommunikation vorgeschlagen und Entscheidungshilfen für politische Entscheidungsträger auf der Grundlage probabilistischer Modellierung und Quantifizierung von Unsicherheiten eingeführt.